...hunderte von französischen Hardcore DrogerieartikeleinkäuferInnen, gehetzte Mütter mit unzufriedenen Kleinkindern, spätpubertierende nach Schulschluß noch schnell ´nen Kajal oder Haargel einkaufende Jugendliche, gelangweilte Rentner und dem Regen entkommene Zufallskunden...
Es ist schon interessant, einmal zweieinhalb Stunden unmittelbar in der Eingangsschleuse eines grenznahen Drogeriemarktes seinen Mitmenschen etwas über die Arbeit des LUCY Hilfswerkes erzählen zu wollen.
Eine sehr interessante Erfahrung, die zu der Erkenntnis führt, das Indien für oben genannte Zeitgenossen sehr, sehr weit weg ist.
Ausgerüstet mit Rollup-Display, Flyern und dem guten Vorsatz, die Leidenschaft für Indien und die damit verbundenen sozialen Aspekte des Hilfswerkes (auch mit dem Einsatz indischer Devotionalien) den Menschen vermitteln zu wollen, läßt nach Verlassen des Konsumpalastes einen eher ernüchternden Eindruck zurück:
Die meisten Passanten sahen mich dort stehen und bei dem (oftmals) geringsten Versuch, die Leute anzusprechen, änderten Sie schnurstracks Blick- und Laufrichtung...
Teilweise kam ich mir vor, wie ein Versicherungsmakler, der den Leuten irgendeine neue Versicherung an die Backe heften will, muß oder soll...
Durch die Präsenz des Rollup-Displays waren die Vorübergehenden derart informiert, dass Sie keinen Frage- oder Redebedarf entwickelten, sondern mich eher mit dem Eindruck stehen ließen (einige verbalsisierten das sogar!) keine Zeit, keine Lust und vor allen Dingen von keiner fernen Welt - geschweige denn den dort herrschenden Problemen erfahren zu wollen.
Alles in allem wie gesagt ein interessanter Ausflug in die Welt des konsumorientierten daseins unserer Spezie, die nach der Einkaufstour bei Aldi, Lidl, Takko und was weiß ich noch alles schlichtweg keinen Bock auf Informationen hatten.
Ach ja! Das ganze war übrigens eine Art Wettkampf verschiedener sozialer Projekte, über die dann mittels Stimmzettel ein Preisgeld von 1000€ an den Sieger geht. Mal schauen was draus wird.
Also liebe Indienreisende! Dieser Kurzbericht vom Nachmittag im DM-Markt soll Euch nicht weiter belasten, sondern eher dazu auffordern, diese Seiten mit Inhalten zu füllen. Mit Gefühlen, Stimmungen und Eindrücken.
In diesem Sinne: Carpe diem!
und viele Grüße an die Sisters!
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