..... für uns fühlte es sich wie Wochen an, dürfen wir glücklicherweise an den PC der Sisters.
Nach der Verabschiedung am Dienstag am Bahnsteig ging es um 5:50 Uhr für uns los nach Frankfurt. Alles war so aufregend. Es fühlte sich gar nicht so an, als würden wir jetzt unsere Familie und unsere Freunde wirklich 4 Monate lang nicht sehen. Aber die Vorfreude ließ uns keinen Moment an die lange Zeit denken.
Als wir in Frankfurt ankamen, gaben wir erst mal unser Gepäck ab. Gott sei Dank knapp war es unter den 30 Kilos. Da Angelina sich im Flughafen gut auskannte, fanden wir alles recht zügig und saßen noch ein bisschen am Gate. Dann endlich ging es los. Als wir in der Maschine von Etihad saßen, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das Flugzeug war sehr groß und super ausgestattet. Über das Essen können wir uns auch nicht beklagen.
Um 19 Uhr landeten wir dann in Abu Dhabi, wo wir zwei Stunden warten mussten, um weiter nach Delhi zu kommen. Leider war es schon sehr dunkel und so konnten wir nicht so viel von der Wüstenstadt sehen, aber wir fliegen über Abu Dhabi ja wieder zurück.
Dann endlich war es so weit. Wir waren nun wirklich in Indien angekommen. Nach 24 Stunden auf den Beinen konnten wir glücklich unseren Koffer am Band abholen und das erste Geld wechseln. Jetzt waren wir fast Millionäre. Aber nur fast.
Wir wurden von zwei Schwestern abgeholt. Zusammen fuhren wir mit dem Taxi durch die Nacht. Es war halb fünf, morgens. Eva kannte ja schon den Verkehr, von ihrer vorherigen Reise, aber als der Fahrer dann wie selbstverständlich über die rote Ampel fuhr, wurde auch ihr komisch. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass wir natürlich nicht angeschnallt waren. Aber nicht unseren Eltern verraten ;)
Die Schwestern sind super lieb, sehr zuvorkommend und extrem gastfreundlich. Wir werden auf keinen Fall verhungert nach Hause kommen, im Gegenteil.
Die drei Tage in Delhi schlafen wir in einem Zimmer zusammen. Die Betten sind ungewöhnlich hart aber wir schlafen gut. Vor allem nach unserer Ankunft. Es war doch anstrengender als erwartet. Die Sisters ließen uns ausschlafen und servierten uns danach ein himmlisch, etwas scharfes, toll riechendes Mittagessen. Schade, dass man Gerüche nicht per Internet verschicken kann.
Am zweiten Tag (in Deutschland schlafen alle aus, es ist Tag der Deutschen Einheit) gab es lecker Frühstück und natürlich Tee. Anschließend durften wir zu den Kindern, die in dem Heim wohnen. Was soll ich sagen… Alle sehr gut erzogen, hübsch, freundlich und zuckersüß. Sie sangen uns zur Begrüßung einige Lieder. Wir freuten uns sehr. Danach brachten wir ihnen „If you’re happy and you know it“ bei. Zusammen sangen wir es einige Male. Die Kinder lächelten uns dabei so freundlich zu, am liebsten hätten wir alle umarmt und mitgenommen. Wir lernten auch einige Schicksale kennen, die uns betroffen machten. Dank der Ablenkung mussten wir nicht so oft an unsere Familie denken, jedoch fehlt sie uns jetzt schon. Außerdem wurden wir zu einem wunderschönen Park gebracht, den wir uns ganz allein anschauten und dann wieder alleine zurück liefen. Am Anfang war es schon komisch. Viele Leute schauten uns an, jedoch hatten wir ja uns. Und eigentlich schauen die Menschen ja nur, schließlich schauen wir auch. Wenn wir noch nie einen Asiaten gesehen hätten würden wir uns bestimmt genau so verhalten. Abends sowie auch mittags gab es warmes Essen, dazu meist Tee und Wasser (abgekocht) und anschließend Obst. „Ich glaub ich habe noch nie so viel Obst gegessen wie jetzt“ (Eva).
Am dritten Tag, es ist Freitag, machten wir eine tolle Rundreise in Delhi. Eine Schwester begleitete uns.
Wir fingen am „Red Fort“ an. Es gab so viel zu sehen. Auch ein paar Europäer. Sogar Deutsche. Die Grünanlagen waren wunderschön, alles so gepflegt und das Red Fort wirklich ein schönes Gemäuer. Viele Fotos entstanden in dieser Zeit.
Anschließend fuhren wir mit dem Taxi zu Gandhis Ruhestätte. Die riesige Grünfläche war schon beeindruckend. Jedoch das Grab übertraf alles. Blumen standen davor, Kerzen auf den Grab und viele viele Menschen standen dort. Auch wir schauten uns das Grab genauer an, barfuß.
Weiter ging es zum „Qutub Minar“. Bis wir jedoch dort ankamen, mussten wir erst mal eine Weile fahren. Immer dabei das Hupen der Autos. So viele Autos, die fahren, wie sie wollen. Autos, kleine Taxis, Busse, Laster, Menschen, Fahrräder, Hunde und Motorräder waren dort. Es war schon erschreckend. In Deutschland unvorstellbar, hier jedoch völlig normal.
Nach der Besichtigung des Qutub Minar, einem hohen Turm, ging es weiter zu „Indira Gandhi Memorial“. Dies ist ein Museum in dem viele Bilder von Indira aufgehängt wurden. Es war sehr interessant diese Bilder und die Erklärungen anzusehen. Im Garten wurde auch gezeigt wo Indira gestorben ist, auf einer gläsernen Brücke.
Das Taxi fuhr uns dann zu einem weiteren Museum, auch hier konnte man sich viele interessante Infos über die Geschichte Indiens anschauen. Während der Zeit wurden wir sehr lieb von der Sister versorgt mit Obst, Keksen und Wasser.
Am Schluss gingen wir noch zu einem Hindu Tempel, diesen durften wir jedoch nur von außen fotografieren. Jedoch versichern wir, dass sich dieser Besuch gelohnt hat. Viele Götter standen bunt angemalt und verziert in dem Tempel. Gläubige beteten und gaben ihre Opfer. Dieser Tempel beeindruckte uns sehr.
Zurück im Kloster angekommen, wurden uns sofort wieder Tee und Essen angeboten. Auch wenn wir meistens satt sind, die Sisters würden uns am liebsten noch mehr essen sehen. Sie sind sehr sympathisch, interessieren sich für uns und unser Leben und helfen uns, wann immer sie können.
Es war eine schöne Zeit und wir freuen uns, die Sisters am Ende unserer Reise nochmal zu sehen.
Liebe Grüße aus dem weit entfernten Indien
Eure Angelina und Eva