Sonntag, 27. Oktober 2013

Im Aids-Krankenhaus und in den Dörfern


Am 21. Oktober ging es dann um 8 Uhr (Deutsche Zeit: 04:30 Uhr) los, zum Holy Cross Health Care Centre nach Tarwa. Wir freuten uns sehr, wieder etwas Neues entdecken zu können. Vor allem Eva war gespannt, wie es dort in der Klinik wohl ablaufen würde. Wir wurden liebevoll begrüßt und man zeigte uns das Zimmer mit dem grandiosen Ausblick auf den riesigen Garten und der schönen Landschaft dahinter. Die frische Luft und ruhige Gegend war echt eine gute Abwechslung nach einigen Nächten mitten in der Stadt zwischen Staub und Dreck. Das einzige woran wir uns noch nicht gewöhnt haben, sind die wirklich sehr sehr dünnen Matratzen, die uns eher an eine normale Bettdecke erinnern. Obwohl man ja sagt, dass das gut für den Rücken sei, bekamen wir auch hier noch eine zweite oder sogar dritte Matratze dazu.




Unser erster Elefant, vom Auto aus fotografiert
 
 
Im Aids Krankenhaus wurden uns die verschiedenen Abteilungen gezeigt und wir wurden den 6 Patienten vorgestellt, die gerade dort waren. Wegen einem hinduistischem Festival waren die Kranken für einige Tage nach Hause gefahren, doch ein paar Tage später waren auch schon wieder mehr als doppelt so viele im Krankenhaus, wo sie gut umsorgt werden. Brusba, die sich um die Sprechstunden und Projekte im Dorf kümmert, erklärte uns ruhig und sehr genau was sie jeden Tag macht und sie teilte uns auch einiges über die Krankheiten mit, unter die die Patienten leiden. Es war wirklich sehr spannend. Uns berührten vor allem die Schicksale der Patienten. Aber die Willensstärke und der Lebenswunsch beindruckten uns am meisten. Jeden Tag kommen immer mehr Patienten und uns wurde bewusst, in welchem Maße Aids in Indien verbreitet ist. Wir bewundern Brusbas Arbeit und sie selbst ist eine sehr starke Frau, obwohl sie manchmal auch an ihre Grenzen kommt, wenn es um die Behandlung der Patienten geht. Wir durften dann auch zwei Dörfer in der Nähe besuchen. In einem besuchten wir eine Mutter die an Aids leidet – ihre Kinder sind zum Glück nicht infiziert. Die Gastfreundlichkeit war mal wieder sehr beeindruckend. Uns wurden verschiedene Kleidungsstücke gezeigt, die von ihr genäht wurden. Die Organisation gab ihr die Möglichkeit, das Nähen zu erlernen, damit sie trotz der Krankheit selbst Geld verdienen kann. Ihre Schwestern und Schwägerinnen standen mit im Raum und lächelten uns an. Es war eine tolle Erfahrung, denn durch die Unterstützung, die diese Frau durch ihre Familie bekommt, hat sie viel bessere Chancen, länger und glücklicher zu Leben. Leider ist das nicht bei allen Familien so, denn die Kranken werden meist eher verstoßen, fortgeschickt und nicht mehr als Familienmitglied angesehen.

Nach dem Heimbesuch begleiteten wir Brusba zum „Kids Club“ mit 15 Kindern, die entweder infizierte Eltern haben oder selbst infiziert sind. Ein paar Eltern kamen sogar mit. Brusba spielte mit den Kindern, gestaltete ein Plakat mit ihnen und redete mit ihnen auch über ihre Situation und die Krankheit. Man ging sehr auf die Kinder ein und brachte ihnen ein korrekteres Weltbild bei. Sie sollen ihre Eltern liebhaben und sich um sie kümmern, so können sie nämlich glücklicher und länger leben. Sie sollen sich auch niemals ausschließen lassen, von anderen, nur wegen ihrer Situation. Zum Schluss gab es für die Kinder Samosas und Bananen.
 
Im Kids-Club
                                  
 
                                                              
 

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