Mittwoch, 20. November 2013

Endlich neue Bilder!

 


Angelina bei Üben einer ihrer Solotänze



          


In der St. Robert School werden über 2000 Mädchen unterrichtet. Hier fehlen jedoch einige wegen eines Hindu-Festes. Viele der Mädchen haben wir sehr ins Herz geschlossen.






          


Hier ist Eva mit Sister Roseline und Sister Soschita.



Wir beide im Sari - ungewohnt, aber sehr schick!



 
Am Parent´s Day warten die Kinder aufgeregt auf ihren großen Auftritt!

 






Montag, 11. November 2013

Sister Lucia

Da in der St. Roberts School Ferien waren, durften wir für 3 Tage zu Schwester Lucia. Sie kommt aus Österreich und lebt schon seit über 60 Jahren in Indien. Wir freuten uns sehr auf unseren Besuch, da wir schon viele interessante Dinge über sie und ihr Leben gehört hatten. Sister Lucia hat 24 Kinder groß gezogen und einige von ihnen sind schon verheiratet. Die Kinder sind schon erwachsen und haben sehr gute Ausbildungen. So sind viele Mädchen Lehrerinnen und einige Jungs studieren etwas Soziales oder arbeiten schon.
Wir wurden sehr herzlich von ihr aufgenommen. Zuerst wurde uns das große Grundstück gezeigt mit Hühnern, Kühen und Gänsen. Überall wachsen verschiedene Bäume, alles ist wirklich sehr schön gepflegt und doch wirkt ihr Grundstück wie ein kleiner Urwald. Es ist immer etwas zu tun, doch die Schwester kümmert sich gut um ihre zwei Häuser. Selbst mit 84 Jahren wuselt sie immer fröhlich durch die Gegend und kümmert sich um alles.
Zwei größere Söhne von ihr, Sanjeev und Vinay, zeigten uns am ersten Tag gleich die Universität von Hazaribagh, einen See und einen Berg von dem man sehr schön ins Tal schauen konnte. Sie gaben sich sehr viel Mühe und waren überaus nett zu uns.

Eva beim Ausflug an den See

Zusammen mit den Töchtern machten wir später noch Nimki und Chinese Donuts. Immer wieder verwickelten wir uns in spannende Gespräche mit ihnen und vor allem mit Sister Lucia. Dabei erfuhren wir schon einige traurige und abenteuerliche Geschichten von Kindern, die sie kennt oder aufgezogen hatte.

Angelina backt mit Shalini

Abends gingen wir mit unserer netten Begleitung zu einer weiteren Tochter und ihrer Familie. Die Hindus feierten an diesen Abend das hinduistische Festival Chhath. Dem Hindu- Sonnengott Surya wird dabei für das Leben auf der Erde gedankt. Vom Haus der Familie konnte man gut auf einen kleinen See sehen. Dort stiegen einige Frauen ins Wasser und tauchten einige Male unter. Die Frauen bleiben normalerweise die ganze Nacht über im Wasser und fasten, doch diese gingen nach einem Bad schon wieder nach Hause. Es war spannend das Ritual von so nahe, aber doch aus sicherer Entfernung zu sehen.


Die Frauen baden im See. Ihre Familien sind dabei.

Anschließend aßen wir mit der sehr lieben Familie indische Süßigkeiten und tranken Chai – wir haben uns wirklich sehr wohl gefühlt.

Am nächsten Tag feierte William, ein adoptiertes Kind mit trauriger und interessanter Lebensgeschichte seinen 50. Geburtstag, bei dem zuerst eine große Messe gefeiert und anschließend für alle ein leckeres Mittagessen gegeben wurde. Danach ließen wir uns von einer Bekannten eine Werkstatt zeigen, in der Taschen, Sarees und Souvenirs aus Papier oder Schlamm von Hand gefertigt werden.
Nach einem weiteren Besuch einer Tochter von Lucia saßen wir zusammen mit der Schwester am Tisch und sie erzählte uns einige spannende Geschichten. Die Anekdoten über Verbrechen, Missbrauch und Gefängnis gingen uns sehr ans Herz, über die Politik in Indien erfuhren wir auch einiges und wir hoffen, dass die Wahlen nächstes Jahr nicht zu negativ ausfallen werden. Wir unterhielten uns über die Vergewaltigungen, die unter anderem in Indien passieren und sie sagte auch, dass man sich eben anpassen muss und sehr aufpassen sollte. Sie erzählte uns eine Geschichte über ein Mädchen, das drei Jungs beschuldigt hatte, sie gefangen gehalten zu haben, doch ursprünglich hatte sie die drei  bestochen und nach Geld gefragt, das sie nicht hatten. Alle glaubten der armen Frau und sofort wurden Schulen und Geschäfte geschlossen damit alle auf die Straße gehen konnten, um gegen die Männer zu protestieren. Wir merkten, dass in Indien leider vieles sehr falsch dargestellt wird, es viel zu viele Betrüger gibt und alles für Propaganda genutzt wird. Ebenso konnten wir uns ein Bild machen, wie viel Sister Lucia in all den Jahren geleistet hat und wir sind zutiefst beeindruckt.
Am Sonntag wurde hier das Fronleichnams Fest nachgeholt, da man im heißen Sommer keine Prozession durchführen kann. Wir gingen um 11 in die schöne Messe und liefen wir bei der Prozession mit. Es waren unglaublich viele Menschen auf der Straße. Alle sangen und tanzten und es gab auch viele Zuschauer, die einfach daneben standen. Danach wurden wir zurückgebracht, bekamen ein kleines Festessen und verbrachten noch den schönen sonnigen letzten Tag  bei Schwester Lucia.


Die Fronleichnamsprozession

Es waren schöne, spannende drei Tage bei ihr und ihren Kindern. Wir freuen uns sehr, dass wir sie, ihre Geschichten und ihre Werke kennen lernen durften.
Liebe Grüße in das kalte Deutschland aus dem 27° Grad warmen Indien.
Eure Eva und Angelina

St. Roberts School



Bevor wir wieder ins Provincial House zurückkamen, um die nächsten Tage bei den Schülerinnen in der St. Roberts School zu verbringen, haben wir noch einiges in Jewandeep erlebt. Gemeinsam mit den Schwestern dort haben wir Käsespätzle gekocht. Das war eine riesige Aktion und wir hinterließen eine große Sauerei. Die selbstgeschabten Spätzle kamen aber letztendlich sehr gut an und vor allem wir genossen den Geschmack, der uns sehr an unsere Heimat erinnerte.


Deutsches Essen in Indien - Yummie!
Wir machten auch einmal in Jewandeep und ein zweites Mal im Provincial House Apfelpfannkuchen, welche uns aber leider erst beim zweiten Mal wirklich gut gelungen sind. Auch Kartoffelpuffer haben wir versucht und waren überrascht über den tollen Geschmack. Wir müssen zugeben, wir sind wirklich sehr froh ab und zu etwas anderes kochen zu dürfen, als Reis und die Schwestern freuen sich auch immer, etwas Neues zu probieren.

Mit den gehörlosen Kindern spielten wir am letzten Tag außerdem Schnitzeljagd. Nach langer Planung und dem Verstecken der Zettelchen ging es los. Die 1,5 Stunden, in denen die Kinder versuchten unser Englisch auf den Zettelchen zu verstehen und umherrannten, gingen so schnell vorbei und wir waren so froh, dass sie den Schatz, die Süßigkeiten, auch wirklich gefunden haben.


Die Kinder freuten sich sehr über das neuartige Spiel!

Am 3. November feierten wir zusammen mit der Gemeinschaft das hinduistische Fest Diwali. Hunderte Kerzen standen überall und die Kinder freuten sich riesig über die kleinen Feuerwerkskörper, die wir mit Sister Christina zuvor auf dem Markt gekauft hatten. Auch wir hatten einen Riesenspaß mit den Wunderkerzen und den Süßigkeiten, die es danach noch gab. Alle Beteiligten hatten in diesen Tagen bei den Aktionen eine Riesenfreude und wir werden sie nie vergessen!

Diwali - das Lichterfest


Am Mittwoch ging es dann zur St. Roberts School. Die Schulleiterin Sister Agnes zeigte uns die gesamte Schule und erzählte auch eine Menge darüber. Wir waren fasziniert. Über 2000 Schülerinnen können hier in der schon sehr alten Hindi Medium Schule in den Unterricht gehen und wir sind froh, dass es Menschen gibt, die die Mädchen unterstützen und ihnen somit einen Weg in ein besseres Leben schenken. Direkt nach der Versammlung im Schulhof durften wir in einer der Klassen Englisch unterrichten, da eine Englischlehrerin an diesem Tag krank war. Wir waren erstaunt wie gut erzogen die Kinder unseren Anweisungen folgten und wie gut sie uns doch verstanden haben, obwohl wir mit ihnen nur Englisch geredet haben. Den ganzen Tag lang gingen wir in verschiedene Klassen, redeten mit den Schülern und versuchten ihnen etwas Englisch näherzubringen.


Angie beim Englischunterricht

Am nächsten Tag ging es in die Halle für den Tanzunterricht. Angelina darf 16 Drittklässlern anlässlich des „Parents Day" einen Tanz beibringen, und hat dieses Mal zum Glück acht statt vier Tage dafür Zeit. Es ist schwierig mit den Kindern zu kommunizieren, denn sie hatten noch nicht genug Englischunterricht, als dass sie verstehen können was man ihnen auf Englisch sagt. Doch mit Händen und Füßen haben wir uns ja schließlich auch in der St. Michaels School unterhalten und zurechtgefunden!


Die Schüler im Unterricht

Wir freuen uns auf die nächste Woche, in der wir viel mit den Schülerinnen reden, üben und Spaß haben werden. Genauso freuen wir uns auf den Besuch der Projektgruppe, die 5 Tage in Hazaribagh bleiben werden und mit denen wir alle Eindrücke austauschen können.


Donnerstag, 31. Oktober 2013

Bischof, Ballett und Besuche

Hier bei den süßen gehörlosen Kindern fühlen wir uns so wohl und wir dürfen auch viel erleben. Vor vier Tagen durften wir Bischof Anand Jojo im Bishops House besuchen. Er hat uns sehr herzlich empfangen und war sehr interessiert an uns. Sofort wollte er wissen wo wir herkommen, was wir machen, wie es uns geht und auch unsere Adresse sollten wir ihm aufschreiben. Wir verbrachten einige Zeit mit ihm, in der wir unsere Erfahrungen austauschten und er hat uns sogar ein Gastgeschenk mitgebracht. Jede von uns beiden bekam einen traditionellen indischen Schal. Dies war uns eine große Ehre, ebenso wie die Einladung, mit ihm zu einem seiner Programme zu gehen, um die Gegend zu erkunden und Neues zu sehen. Vielleicht schreiben wir schon bald über diesen Ausflug, es würde uns sehr freuen.



Bischof Anand Jojo übergab uns das Geschenk


Am 29.10. feierten wir abends einen großen Gottesdienst, anlässlich des Jubiläums der Ordensgründerin, Schwester Maria Theresa Scherer und der seligen Schwester Ulrika Nisch. Die Schwestern und die Kinder bereiteten den ganzen Tag alles vor und luden die ganze Nachbarschaft ein. In der Halle nebenan gab es dann sogar eine Diashow, Tanzeinlagen und ein Vorspiel von den Kindern. Dank dieser wunderschönen Messe und dem vielen leckeren Essen können wir glücklich sagen, dass dies ein perfekt gelungener Abend war, den sie auf die Beine stellten. Am Tag darauf feierten wir in der St. Robert's School weiter. Alle Schüler, auch die von der St. Michael's School saßen in der riesigen Halle und genossen das Programm. Zuerst kamen unsere Mädels. Angelina durfte ihnen innerhalb von 5 Tagen einen siebenminütigen indischen Tanz beibringen. Sie war wirklich erstaunt wie wahnsinnig schnell sie den Tanz gelernt haben und nach dem Auftritt war sie natürlich noch stolzer auf sie. Auch die andere Gruppe mit ihrem russischen Tanz leistete eine tolle Arbeit. Diesen Tanz hatte Angelina mit ihrer deutschen Gruppe zu Hause innerhalb von einem halben Jahr einstudiert und nicht innerhalb von 4 Tagen. Die Kinder sind so schlau, aufgeweckt und glücklich.
Auch Eva verbrachte ihre Zeit mit den Kindern. Sie brachte unterschiedlichen Klassen liebevoll vorbereitete Spiele bei, bei denen die Kinder englische Wörter lernen konnten. Jeden Tag ging sie zu ihnen in die Schule, während Angelina immer wieder die gleichen Tänze probte. Wir beide sind stolz auf die Kleinen und sehr froh, dass sie hier zur Schule gehen.  



Die wunderschönen Mädchen bei ihrem großen Auftritt

 


 Die Kleinen sind wirklich sehr fleißig!  
  
 
Heute nahm uns Pfarrer Ken mit seinem Auto mit nach Sitargarha. Der Australier hatte am Montag seinen 88. Geburtstag und wollten ihn besuchen, doch er war mal wieder die ganze Zeit unterwegs. Als „Entschädigung" gingen wir mit ihm und Sister Christina auf eine Tour. Die holprigen Straßen führten uns in ein etwas abgelegeneres Gebiet, in dem sehr viele verschiedene religiöse Häuser stehen. Um diese Häuser alle zu besuchen, bräuchte man Tage, meinte Pfarrer Ken. Zuerst ging es in das große und sehr schön gebaute Jesuit Formation House, St. Stanislaus. Es ist wirklich so riesig, dort gibt es sogar Platz für Neulinge (Novitiate), Juniornate und die dritte Stufe, die Tertains. Die Pfarrer, die wir dort trafen, erzählten uns vieles über diesen Platz und wir redeten auch viel über Indien, Deutschland, Australien und die verschiedenen Sprachen und Kulturen. Nach dem geselligen Treffen dort, besuchten wir den nahegelegenen Holy Cross Konvent. Hier trafen wir sehr liebe Schwestern, welche uns ebenfalls über ihre Gemeinschaft berichteten und selbstverständlich leckere Süßigkeiten auftischten. Der gesamte Ausflug war sehr interessant und wir danken Father Ken für die gemeinsame Zeit und bitten um Wiederholung!  
 

Father Ken

 
Viele liebe Grüße von Angelina und Eva!

 

 

Sonntag, 27. Oktober 2013

St. Michaels School


Unsere nächste Station war nicht das Provincial House, sondern wir fuhren zu Schwestern, die mit taub-stummen Kindern zusammen leben und diese auch nebenan, in der St. Michaels School unterrichten.



Am nächsten Morgen ging es in die Schule, wo sie uns die verschiedenen Klassen zeigten. Es war anfangs gar nicht so einfach, die Zeichen zu verstehen und darauf zu antworten. Doch die Kinder sind so geduldig und erklärten uns, wenn es sein musste, alles hundertmal. So konnten wir bald das ABC und auch Danke und einiges mehr. Angie darf zwei Gruppen jeweils einen Tanz beibringen, beide sollen am 30.10. bei der Abschlusszeremonie des Jubiläums aufgeführt werden. Sie ist überglücklich, dass sie mit den schnell lernenden Mädchen zusammenarbeiten darf. Währenddessen war Eva noch bei den Kleinsten, denen wir zuvor noch einige englische Wörter beibrachten. Zur Frühstückspause bekamen wir Samosas, welche wir beide wirklich sehr lieben, denn sie sind einfach viel zu lecker für diese Welt. Nachmittags machte sich Angie ans Werk und studierte mit 6 Mädchen den indischen Tanz ein, den sie sich zu einer indischen Musik überlegt hat. Eva spielte zur gleichen Zeit mit den anderen Kindern und beantwortete alle Fragen der Kids, die nun wissen wie die Eltern und Geschwister heißen, was sie arbeiten und wann sie Geburtstag haben. Die Kinder brachten auch ihr ihre Namen bei. Abends war Gottesdienst in Hindi, in welchem auch die Kinder dabei waren und still da saßen. 



Eva mit einigen der Kinder. Sie hat sie sehr ins Herz geschlossen!

                           


Einige der Kids, die ihr Handwerk und ihr Lächeln zeigen
                 
Uns gefällt es wirklich sehr gut hier und eigentlich wollen wir hier gar nicht mehr weg. Vielleicht kommen wir ja noch einmal, wenn uns die 10 Tage nicht gereicht haben.

Liebe Grüße an die Daheimgebliebenen und nicht vergessen, wir sind ab Sonntag, den 27. Oktober zeitlich 4 ½ Stunden vor euch entfernt!

Eure Eva und Angelina

Im Aids-Krankenhaus und in den Dörfern


Am 21. Oktober ging es dann um 8 Uhr (Deutsche Zeit: 04:30 Uhr) los, zum Holy Cross Health Care Centre nach Tarwa. Wir freuten uns sehr, wieder etwas Neues entdecken zu können. Vor allem Eva war gespannt, wie es dort in der Klinik wohl ablaufen würde. Wir wurden liebevoll begrüßt und man zeigte uns das Zimmer mit dem grandiosen Ausblick auf den riesigen Garten und der schönen Landschaft dahinter. Die frische Luft und ruhige Gegend war echt eine gute Abwechslung nach einigen Nächten mitten in der Stadt zwischen Staub und Dreck. Das einzige woran wir uns noch nicht gewöhnt haben, sind die wirklich sehr sehr dünnen Matratzen, die uns eher an eine normale Bettdecke erinnern. Obwohl man ja sagt, dass das gut für den Rücken sei, bekamen wir auch hier noch eine zweite oder sogar dritte Matratze dazu.




Unser erster Elefant, vom Auto aus fotografiert
 
 
Im Aids Krankenhaus wurden uns die verschiedenen Abteilungen gezeigt und wir wurden den 6 Patienten vorgestellt, die gerade dort waren. Wegen einem hinduistischem Festival waren die Kranken für einige Tage nach Hause gefahren, doch ein paar Tage später waren auch schon wieder mehr als doppelt so viele im Krankenhaus, wo sie gut umsorgt werden. Brusba, die sich um die Sprechstunden und Projekte im Dorf kümmert, erklärte uns ruhig und sehr genau was sie jeden Tag macht und sie teilte uns auch einiges über die Krankheiten mit, unter die die Patienten leiden. Es war wirklich sehr spannend. Uns berührten vor allem die Schicksale der Patienten. Aber die Willensstärke und der Lebenswunsch beindruckten uns am meisten. Jeden Tag kommen immer mehr Patienten und uns wurde bewusst, in welchem Maße Aids in Indien verbreitet ist. Wir bewundern Brusbas Arbeit und sie selbst ist eine sehr starke Frau, obwohl sie manchmal auch an ihre Grenzen kommt, wenn es um die Behandlung der Patienten geht. Wir durften dann auch zwei Dörfer in der Nähe besuchen. In einem besuchten wir eine Mutter die an Aids leidet – ihre Kinder sind zum Glück nicht infiziert. Die Gastfreundlichkeit war mal wieder sehr beeindruckend. Uns wurden verschiedene Kleidungsstücke gezeigt, die von ihr genäht wurden. Die Organisation gab ihr die Möglichkeit, das Nähen zu erlernen, damit sie trotz der Krankheit selbst Geld verdienen kann. Ihre Schwestern und Schwägerinnen standen mit im Raum und lächelten uns an. Es war eine tolle Erfahrung, denn durch die Unterstützung, die diese Frau durch ihre Familie bekommt, hat sie viel bessere Chancen, länger und glücklicher zu Leben. Leider ist das nicht bei allen Familien so, denn die Kranken werden meist eher verstoßen, fortgeschickt und nicht mehr als Familienmitglied angesehen.

Nach dem Heimbesuch begleiteten wir Brusba zum „Kids Club“ mit 15 Kindern, die entweder infizierte Eltern haben oder selbst infiziert sind. Ein paar Eltern kamen sogar mit. Brusba spielte mit den Kindern, gestaltete ein Plakat mit ihnen und redete mit ihnen auch über ihre Situation und die Krankheit. Man ging sehr auf die Kinder ein und brachte ihnen ein korrekteres Weltbild bei. Sie sollen ihre Eltern liebhaben und sich um sie kümmern, so können sie nämlich glücklicher und länger leben. Sie sollen sich auch niemals ausschließen lassen, von anderen, nur wegen ihrer Situation. Zum Schluss gab es für die Kinder Samosas und Bananen.
 
Im Kids-Club
                                  
 
                                                              
 

Hazaribagh - die ersten Erfahrungen



Nun sind wir (endlich) in Hazaribagh angekommen. Schwester Hilda hat uns freundlicherweise bei der dreistündigen Jeep-Fahrt von Ranchi nach Hazaribagh begleitet. Die Schwestern im Provincial House sind wie immer sehr lieb und zuvorkommend und wir wurden mal wieder sehr herzlich aufgenommen. Schwester Tessy kam ebenfalls aus dem Mutterhaus Ingenbohl in der Schweiz nach Hazaribagh geflogen und wir trafen auch Schwester Roseline, die in Oberrimsingen Deutsch gelernt hat. Es war auch mal wieder schön, ein bekanntes Gesicht zu sehen.

Am ersten Tag durften wir in Ruhe ankommen, auspacken und unsere Wäsche waschen. Außerdem gab es natürlich wieder sehr leckeres Essen. Am Tag darauf sind wir mit Schwester Josephine und Schwester Rajni einkaufen gegangen, die wiedermal sehr geduldig mit uns waren. 4 neue Salwar Suits, die maßgeschneidert wurden für Eva, und ebenfalls 4 für Angie, die zudem einen fertigen Salwar Suit gefunden hat.
 
 



Morgens gingen wir, wie sonst auch, in den Gottesdienst. Für uns ist das zu einer Selbstverständlichkeit geworden und wir mögen es auch sehr – man startet langsam in den Tag und kann währenddessen auch noch reflektieren. Am Wochenende veranstaltete das VTI einen Basar, anlässlich des 125. Jubiläums der Gründerin Mutter Maria Theresa Scherer und des 100. Jubiläums von Schwester Ulrika Nisch. Nicht nur die Schwestern wurden dort festlich begrüßt, sondern auch wir. Es ist schon etwas ganz Besonderes, immer so unglaublich herzlich empfangen zu werden. Zusammen mit den Schwestern, darunter auch Schwester Tessy, besuchten wir all die verschiedenen Stände. Es gab viele unterschiedliche Spiele und dazu immer die stolzen und lächelnden Schüler/innen. Ein paar Stände boten auch Kekse, Nudeln (mal was anderes außer Reis), Getränke und vieles mehr an. Anschließend kauften wir jeweils eine von den Schülern selbstgemachte Tasche und danach ging es zum Programm. Eine Aufführung, bestehend aus zwei Tänzen bekamen wir zu sehen. Alle gaben sich sehr viel Mühe mit dem Auftritt und den Kostümen – Das Gesamtbild war wirklich gelungen. Ein Bild von einer der zwei Tanzgruppen ist schon in einem früheren Beitrag von uns zu sehen. Generell beeindruckte es uns, was die Schüler mit wenigen Mitteln alles auf die Beine gestellt bekamen.





Mittags gingen wir mit Schwester Tessy zu einer anderen Gemeinschaft in Hazaribagh, wo wir von den Mädchen, die dort wohnen, herzlich begrüßt wurden. Sie zeigten uns ihre Handarbeiten und wir staunten nicht schlecht, als wir sahen, was man ihnen schon alles beigebracht hatte. Nach einem köstlichen Mittagessen wurde uns zusätzlich noch das gesamte Grundstück gezeigt. Das Wetter war perfekt – sonnig und warm - und so konnten wir den riesigen Garten in voller Farbenpracht betrachten.
                                   


Am Sonntagabend kam eine freudige Überraschung. Alle Schwestern saßen zusammen und spielten UNO. Wir haben alle sehr viel gelacht und es war richtig schön mit den Schwestern, und das nicht nur wegen der Schokolade, die Schwester Tessy uns allen aus der Schweiz mitbrachte ;)